Bremm
809 Einwohner, 850 ha, davon 140 ha Weinbau und 400 ha Wald
Im Halbrund am Moselbogen entlang liegt die schmucke Front der Häuser von Bremm. Darüber, ebenfalls im Bogen, der felsig wirkende Steilhang des Calmont, oben begrenzt durch den Wald auf der Höhe. Doch was in der vegetationsarmen Jahreszeit von weitem wie Felsen aussieht, sind in Wirklichkeit Weinberge und Terrassen, die steilsten in Europa. Vom Gipfel des Calmont bietet sich dem Besucher einer der schönsten Ausblicke im Moselland.
Schon in römischer Zeit wurde hier Wein angebaut und auch der Name Calmont geht wahrscheinlich auf das lateinische calidus mons = heißer Berg zurück. Gut abgeschirmt gegen kalte Nord- und Ostwinde, steil hingeneigt zur Sonne und mit hohem Schieferfelsen-Anteil, der die Wärme speichert, bietet das Halbrund der Weinberge ideale Voraussetzungen für den Riesling-Anbau. Hier wächst denn auch ein besonders rassiger Wein, der allerdings mit sehr viel Mühe (von »Bergsteigern«) gezogen und geerntet werden muss.
Im Ort reizt nicht nur die schöne Moselfront, auch die engen, gepflasterten Gassen mit vielen alten Fachwerkhäusern erfreuen den Besucher. Das bekannteste ist das »Storchenhaus«. Die mehrfach umgebaute Laurentiuskirche mit einem wertvollen Barockaltar soll in ihrer Urfom zum Andenken an den Sieg Otto I. über die Ungarn gestiftet worden sein.
In Bremm spielt - nur kaum verschlüsselt - der Moselroman »Die goldenen Berge« von Clara Viebig. Die stark vom Naturalismus Emil Zolas beeinflusste Autorin schildert darin sozialkritisch und mit deutlicher Sympathie für die armen Winzer das Leben in einem Moseldorf der 20er Jahre.
Wandern mit dem Mosel-Reiseführer
Calmont Klettersteig
Viertägiges Bremmer Weinfest: am ersten Wochenende im September
Weinlagen:
Laurentiusberg, Schlemmertröpfchen, Calmont, Abtei Kloster Stuben, Frauenberg
Großlage: Zeller Grafschaft
Informationen:
Gemeindeverwaltung Bremm
56814 Bremm
Tel. 02675 1414
