Alken um 1830
Auszug aus dem Buch »Mit Carl Bodmer von Trier nach Koblenz«
Am rechten Ufer des Flusses erscheint, auf dem dunklen Grunde der vorspringenden Alkener Ley und des Bleidenberges, zum Teil in die anliegende Talschlucht hinein und gegen die Höhe verbreitet, in einer der anmutigsten Lagen die beträchtliche Ortschaft Alken (Alkene), und über derselben auf einem hohen langgestrecken Bergrücken die in den Mosellanden einst vielberühmte Burg Thurant oder Thuron (Duerant), mit zwei runden wohlerhaltenen Türmen prangend und von einer weitauslaufenden Verteidigungsmauer umschlossen, die sich die Felsklippe herunter bis an den Flecken erstreckte. Dieses Fleckens wird bereits im Jahre 1012 erwähnt, wo der Trierische Erzbischof Megingaud seine in der Alkener Gemarkung belegenen Weingüter an die Stiftkirche zu Münster-Maifeld eigentümlich übergibt. Der Ort ist jedoch viel älter, und reicht seiner Entstehung nach gewiss noch über die Zeit der Römischen Ansiedlung hinaus. Die Kirche, alt und unansehnlich, obgleich sie bei ihrer hohen Lage auf einer Felsenklippe, wohin eine schöne steinerne Treppe führt, am Abhang des Schlossberges, in dem landschaftlichen Bilde von Alken als ein sehr bedeutender, das Ganze ungemein belebender Punkt ins Auge fällt, steht mit der Bevölkerung des Fleckens und den eingepfarrten kleinen Gemeinden in gar keinem Verhältnisse. Sie enthält, ohne etwas anderes Merkwürdiges darzubieten, an einem Nebenaltar ein schönes in Stein gearbeitetes Denkmal von Peter Osten, zu Ehren Heinrichs von Wiltberg und seiner Gattinn im Jahre 1531 errichtet. Alken bildete früher mit dem benachbarten Oberfell und Kattenes ein besonderes Amt, in welchem das geistliche und peinliche Gericht mit dem Vorgedinge der Trierische Landesherr allein und ausschliesslich, alles Uebrige aber mit dem Erzstift zu Köln gemeinschaftlich besaß (Weisthum v.J. 1578).