Sauertal
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Seit dem Wiener Kongress 1815, der nach der napoleonischen Ära Europas Grenzen neu ordnete, bildet die Sauer (und in der nördlichen Verlängerung ihr Nebenfluss Our) die Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland. In der zusammenwachsenden Europäischen Gemeinschaft rücken beide Seiten des Grenzlandes, die viele Jahrhunderte lang das gleiche Schicksal hatten, wieder näher zusammen. Dennoch zeigt eine Reise durch das schöne Sauertal reizvolle Gegensätze zu beiden Seiten des Flusses.
Der erste Ort hinter Wasserbillig und Wasserbilligerbrück ist das wunderschön am Sauerbogen gelegene Weindorf Langsur - fast noch ein Moseldorf mit engen Gassen und einer kleinen Brücke zur luxemburgischen Seite hinüber. Dort drüben liegt der größte Teil des Gemeindelandes, seit 1816 durch die Grenze getrennt.
Früher begleiteten Eisenbahngleise auf beiden Seiten den Fluss. Auf der luxemburgischen Seite gab es eine Strecke von Ettelbruck nach Wasserbillig, die »Prinz-Heinrich-Bahn«, auf der deutschen Seite lief die Verbindung vom Kylltal über Bitburg und Irrel an die Mosel. Die Reste der Eisenbahndämme und manche Bahnhofsgebäude sind im Sauertal zu finden.
Mesenich ist der nächste Ort am Fluss, den bald darauf die Autobahn Trier-Luxemburg auf einer gewaltigen stählernen Talbrücke überquert. In Metzdorf verbindet dann eine schmale hölzerne Brücke Deutschland und Luxemburg.
Eine Reihe hübscher Dörfer liegt am Fluss, den zwischen Ralingen und Rosport wieder eine Straßenbrücke überquert. Dort hat man eine weite Sauerschleife genutzt, um den Fluss aufzustauen und Elektrizität zu gewinnen. Im Dorf Minden mündet die Prüm in die Sauer.
Echternach war wohl an die tausend Jahre geistiges und kulturelles Zentrum des Landes rechts und links der Sauer. Von hier aus christianisierte der heilige Willibrord um das Jahr 700 die in der Umgebung lebenden Franken. Neben dem historischen Marktplatz der Stadt mit gotischem "Dingstuhl" und spätgotischer Bogenhalle sind die romanische Basilika und der monumentale Barockkomplex der Benediktinerabtei sehenswert, in der heute ein Gymnasium untergebracht ist. Berühmt ist die »Echternacher Springprozession«, die auf heidnische Tänze zurückgeht und jedes Jahr am Pfingstdienstag viele Tausende in die Stadt zieht.
Oberhalb von Echternach und Echternacherbrück beginnt der Deutsch-Luxemburgische Naturpark, der u.a. die herrlichen Naturlandschaften der Luxemburgischen Schweiz und des Ferschweiler Plateaus umfasst. Das Sauertal wird nun steiler und bewaldeter, Seitentäler führen zu wildromantischen Felspartien und hinauf zu den dunklen Waldungen und fruchtbaren Feldern der Hochebene.