Neumagen-Dhron – Hafen der Stella Noviomagi
Verbandsgemeinde Bernkastel-Wittlich, Landkreis Bernkastel-Wittlich
ca. 2300 Einwohner, 1627 ha, davon 306 ha Weinbau und 465 ha Wald
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Neumagen
Noviomagus hieß der Ort bei den Römern und bekannt ist er durch Decimus Magnus Ausonius. In seiner »Mosella« schwärmt er nach einer Hunsrückdurchquerung: »... Und endlich erblicke ich zuerst im belgischen Lande Noviomagus, des seligen Constantin erlauchte Feste. Reiner liegt hier die Luft auf den Feldern ... jetzt ist verscheucht der Nebel.«
Die römische Befestigungsanlage war etwa 100 x 130 m groß, hatte vierzehn Türme und zwei Tore. Sie ist ein Beispiel für die letzte große Blütezeit des römischen Imperiums an der Mosel, die mit Konstantin begann (306). In der frühen Kaiserzeit waren die Orte in unserer Region oft nicht befestigt. Erst mit den Germaneneinfällen wurde das Land unsicher und damit Stadtmauern nötig. Erstaunlicherweise wurden in Noviomagus für die Fundamente der Anlage Steine älterer Grabmale benutzt. Als diese 1877-85 ausgegraben wurden, fand man über tausend Stücke, die sich zum Teil zu Grabmonumenten, Altären und Skulpturen zusammensetzen ließen. Sie schildern uns Leben und Sterben, Handel und Wandel, Schule, Alltag und Feste unserer Vorfahren in früherer Zeit. Die Funde waren so beeindruckend, dass Neumagen mit Pergamon verglichen wurde.
Warum aber hatten Konstantins Bauleute so pietätlos die alten Grabsteine und Altäre im Fundament verbaut? Wir wissen es nicht sicher. Vielleicht war den Christen aber auch der alte, heidnische Totenkult ihrer Vorfahren nicht erhaltenswert - im Gegenteil.
Die meisten Fundstücke befinden sich heute im Landesmuseum in Trier, ein Abguss des berühmten Weinschiffs, das einst monumentale Grabmal eines reichen Händlers zierte, steht vor der Peterskapelle. Der »Archäologische Rundweg« (ein Infoblatt ist in der Tourist Info erhältlich) führt zu weiteren Denkmälern in Neumagen.
Der Ort selbst wirkt fast ein wenig kleinstädtisch, mit schönen Winzerhöfen und Bürgerhäusern aus dem 18. Jahrhundert. Im ehemaligen Amtshaus der Grafen von Sayn-Wittgenstein zeigt das kleine Heimatmuseum Reste aus römischer Zeit und Exponate von Moselfischerei, Schifffahrt und Weinbau.<
Der Yachthafen ist zu einer Attraktion für Neumagen geworden und zieht Sportschiffer und Wasserstraßen-Wanderer in den Ort.
Unterhalb des Yachthafens liegt die »Stella Noviomagi« in ihrem Hafenbecken. Die »Stella« ist ein fahrtüchtiger Nachbau des berühmten Neumagener Weinschiffs. Gruppen bis 40 Personen können das Schiff für einen 2-stündigen Ausflug auf der Mosel chartern. Außerdem veranstaltet die Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron unter dem Motto »Antike Schifffahrt erleben« von April bis Oktober samstags und sonntags Volkshochschulkurse.
Dhron
Ein wenig von der Mosel entfernt liegt Dhron am Taleingang des gleichnamigen Baches. Es ist ein Winzerdorf mit schönen Höfen, das sicher auch schon seit Römerzeiten besiedelt ist, auch wenn es nicht die spektakulären Funde wie Neumagen aufzuweisen hat.
Hier beginnt das Dhrontal, eines der wenig besuchten, reizvollen Hunsrücktäler. Einige Kilometer begleiten die Weinberge noch den Fluss und bilden ein lichtes, offenes Tal. Dann aber rückt der Wald bis an die Ufer und aus der Mosel- wird eine Hunsrücklandschaft.
Jetzt beschatten Bäume den kleinen Fluss und erst auf größerer Höhe weitet sich das Tal mit Wiesen und Äckern wieder.
Bei Papiermühle erreicht die kleine Dhron ihre große Schwester. Sie hat einen Stausee, dessen Wasser zur Mosel umgeleitet wird und dort in Turbinen bei Leiwen Strom erzeugt. Das Tal der kleinen Dhron ist die Heimat Stefan Andres, die er in seinem Roman »Der Knabe im Brunnen« meisterlich beschreibt.
Aktivitäten in Neumagen-Dhron
Gäste-Führungen »Auf den Spuren der Römer« (Treffpunkt: Tourist Info) gibt es freitags und samstags von Mai-Oktober.
Fahrt mit der Stella Noviomagi
Besuch im Heimatmuseum Museum Noviomagi
Segelfliegen vom Flugplatz Neumagen-Dhron
Wandern auf dem Moselsteig
moselaufwärts nach Trittenheim | moselabwärts nach Piesport |