Valwig und Valwigerberg
Verbandsgemeinde Cochem-Land, Kreis Cochem-Zell,
ca. 420 Einwohner, 570 ha, davon 30 ha Weinbau und 278 ha Wald
Das historische Winzerdorf Valwig liegt am sonnigen Südhang des Moseltals. Das Dorf wurde bereits von den Römern besiedelt. Urkundlich benannt wird Valwig erstmalig 866 als Falavoia. Hinter dem Dorf steigen die Reben steil an. Einmalig am Ufer ist die hundertjährige Kastanienallee an der Moselweinstraße. Valwig liegt zudem an der verkehrsärmeren Seite des Flusses, in attraktiver Nähe zu den Touristenorten Cochem und Beilstein.
Das Weindorf mit seinen bekannten Rieslingsweinen aus der Spitzenlage Herrenberg hat viel von der heiteren Moselstimmung früherer Tage bewahren können. Weinstöcke begrünen die engen Gassen und viele stille Winkel. Über der verschachtelten Schieferdachlandschaft thront die Pfarrkirche St. Martin. Der Natursteinbau mit der weithin sichbaren Turmnadel wurde 1824 von Johann Claudius von Lassaulx als erster neoromanischer Sakralbau des Rheinlands erbaut. Neben schmucken Naturstein- und Fachwerkhäusern ist das alte Schulhaus mit Ratssaal aus dem 16. Jahrhundert erwähnenswert. Den Gast erwarten moseltypische Hotels, Gast- und Weinstuben, sowie eine Anzahl moderner Privatpensionen.
Vom Moselufer schlängelt sich eine Serpentinenstraße durch die Weinberge aufwärts zum Ortsteil Valwigerberg. Unterwegs schaut man auf kleine, dem Fels und Steilhang abgetrotzte Weinberge, deren Bearbeitung für den Winzer mühsame Knochenarbeit bedeutet. Das Ergebnis rechtfertigt jedoch jede Anstrengung: Valwiger Weine aus der Steilllage sind von der Sonne verwöhnt und überzeugen durch Struktur und komplexe Aromen.
Ruhebänke mit besonders schönen Aussichten laden längs der Serpentinenstraße zum Verweilen ein. Kurz bevor der Ortsteil Valwigberg erreicht ist, taucht die Straße in einen Schatten spendenden Mischwald ab.
Das Herz von Valwigerberg ist die alte Wallfahrtskapelle. Die Kirche aus dem 13. Jahrhundert ist noch heute Ziel vieler Wallfahrer aus dem Eifel-, Hunsrück- und Moselraum. Rund um Valwigerberg scheint die Weite von Wiesen, Weiden und Wäldern des Hunsrücks grenzenlos zu sein.
Wer dem Lauf der Mosel aus der Vogelperspektive folgen möchte: An der dicken Eiche aus dem 16. Jahrhundert vorbei führt der Moselhöhenwanderweg über die “Schöne Aussicht“ in Richtung Beilstein und Cochem.
Auch in den steilen Terrassenweinbergen um Valwig kommen Naturliebhaber und Wanderer auf ihre Kosten. Von Natursteinmauern gehaltene Weinterrassen, bieten den Smaragd- und Mauereidechsen Wärme und Unterschlupf. Über den Reben segeln Turmfalken, auf einem Weinbergsstock zirpt die Zippammer. Mit etwas Glück kann man den selten gewordenen Apollofalter beobachten. Eine Wanderung auf dem nach dem Falter benannten Apollowanderweg und dem weiter führenden BREVA-Weg lässt alle Anstrengungen dank fantastischer Ausblicke auf die sich im Tal windende Mosel und die Weindörfer ringsherum schnell vergessen.
Besonderer Tipp:
Eine Weinprobe in der Apollohütte, auf dem BREVA-Plateau oder beim Winzer in einem alten Kellergewölbe ist ein unvergesslichen Erlebnis.
Text: Friedhelm Rudorfer
Schräg gegenüber von Valwig, auf dem Weg von Ernst nach Cochem Sehl, liegt – fast wie ein eigenes kleines Dorf – Kloster Ebernach. Das einstige Benediktinerkloster ist heute ein von Franziskanerbrüdern geleitetes Heil- und Pflegeheim.
Aktivitäten in Valwig
Ausritte oder Reitstunden auf dem Valwigerberg
Geführte Mountainbike-Touren
moselaufwärts nach Ernst | moselabwärts nach Cochem |