Kastorkirche

 

Koblenz

 

Die katholische Kastorkirche wird auch Basilika St. Kastor genannt und liegt in der Altstadt von Koblenz, hinter dem Deutschen Eck. Die Kirche steht mitten auf einer Grünfläche, die im Zuge der Bundesgartenschau 2011 erneuert wurde. Mit dem Bau Beginn im 9. Jahrhundert ist sie die älteste Kirche der Stadt.
Der Platz an dem die Kirche steht war schon im römischen Reich mit einem Kastell besiedelt. Dieses Kastell beweist die frührömische Besiedlung von Koblenz und wurde bei den Bauarbeiten für die Bundesgartenschau 2011 gefunden. Im Bereich des heutigen Chors stand demnach vom 1. bis zum 4. Jahrhundert ein gallo-römischer Tempel. Später um 600 befand sich dort ein Friedhof.
In den Jahren 817 bis 836 wurde die Kastorkirche unter dem Trierer Erzbischof Hetti mit Unterstützung von Kaiser Ludwig des Frommen gebaut. Die Weihe fand am 12. November 839 statt. Die Basilika St. Kastor ist ein karolingischer Saalbau mit einer im Westen liegenden Vorhalle und einem Querhaus mit abschließender Apsis im Ostern. Innen ist sie sehr unterschiedlich gestaltet, wegen der vielen verschiedenen Bauphasen mit den unterschiedlichen Stilen.
Im 9. Jahrhundert wurde der St. Kastor Stift ein wichtiger Treffpunkt für Kaiser und Könige. Zum Beispiel wurden 842 in der Kastorkirche die Bestimmungen der fränkischen Reichsteilung abgehandelt. 882 marschierten die Normannen in Koblenz ein und Zerstörten die Kastorkirche, doch die Koblenzer bauten diese sofort wieder auf. Im 11. Jahrhundert fand erstmals ein Ausbau in der westlichen Vorhalle zur Doppelturmfassade statt. Im Jahre 1160 begann der Umbau zu heutigen Form der Kirche. 1338 fand das letzte wichtige Treffen in der Kastorkirche statt. Es war die Besieglung der Freundschaft zwischen Kaiser Ludwig der Bayer und dem englischen König Eduart lll. 1422 wurde die erste Orgel eingebaut.Von 1496 bis 1499 wurde die Flachdecke des Mittelschiffs erneuert. Bis 1802 blieb St. Kastor ein Kollegialstift. Drei Jahre später begann man mit einer Renovierung, die das gesamte Gebäude umfasste. So wie alle anderen Kirchen in Koblenz wurde auch die Basilika St. Kastor im zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Die unteren Mauern und das Gewölbe blieben fast unbeschädigt und auch die Innenausstattung, bis auf die Orgel. Im Laufe der nächsten 45 Jahre wurde die Kirche wieder vollständig aufgebaut. Am 20. Juli 1991 erhob Papst Johannes Paul ll. die Kastorkirche zur Basilica minor. Eine neue, große Hauptorgel zog im Jahr 2014 ein.